Reisezeitraum
22.12. bis 29.12.2012
Ich war im Oktober längere Zeit im Krankenhaus, das war für die ganze Familie eine sehr anstrengende Zeit. Wir hatten Sehnsucht nach Erholung und einer ruhigen Zeit.
Weihnachten ist für mich die liebste Zeit im Jahr. Ich bin ein Weihnachtsliebhaber, es ist am schönsten wenn die Kinder noch ans Christkind glauben, da hat der Heilige Abend wirklich was magisches. Zwei Wochen vor Weihnachten haben wir angefangen uns Gedanken zu machen, wie Weihnachten dieses Jahr ablaufen soll. Das Jahr davor waren wir am 1. Weihnachtsfeiertag gleich dreimal eingeladen, erst mittag zum Mittagessen, nachmittags zur nächsten Verwandtschaft zu Kaffee und Kuchen und abends ging es weiter zur nächsten Verwandtschaft zum Abendessen, diesen Stress wollte ich dieses Jahr nicht. Da sich dann so gar keine stressfreie Lösung aufgezeigt hat, meinte ich zu meinem Mann: "Am liebsten würde ich über Weihnachten weg fahren, die ganzen Weihnachtstage nur für uns haben, Zeit mit und vor allem für die Kinder haben." Er fand die Idee klasse, die Verwandtschaft weniger. Aber das war uns dieses Jahr egal, der Gedanke der Weihnachtsflucht nahm Gestalt an. Jetzt kam die Frage nach dem Wohin? Wir wollten nicht zu weit fahren, Schnee wäre auch schön.
Ich war als Kind einmal ein Jahr im Kinderheim St.Vinzenz in Landshut, ich musste mich schon lange an unseren Winterurlaub den wir mit dem Kinderheim gemacht haben erinnern, wir waren damals in Siegsdorf. Dann haben wir uns hingesetzt und nach einer Ferienwohnung in Siegsdorf gesucht, von uns aus 88 km, das passte also sehr gut. Wir haben eine wunderschöne, kleine Ferienwohnung für uns gefunden. Nebenbei habe ich mich auf die Suche nach der Klosterschwester gemacht, die damals für mich zuständig war, wie es der Zufall wollte war sie im Schwesternwohnheim in Siegsdorf, ich wollte sie dann natürlich besuchen.
Wir sind am 22.12. in die Weihnachtsflucht gefahren.
So ein Weihnachtsurlaub mit zwei kleineren Kindern bedarf eine Menge Vorbereitung, wir brauchten ja einen Baum, der sollte auch geschmückt sein, dazu braucht es einen Christbaumständer und Schmuck und eine Lichterkette, Geschenke müssen mit, Essen für eine Woche, am liebsten die Schlitten und natürlich auch Kleidung und Winterkleidung, am Ende mussten wir den Anhänger mitnehmen.
Der Vermieter hat gefragt, ob wir bei ihm einziehen wollen.
Wir haben beschlossen den Baum vor Ort zu kaufen, Sarah ist Bekannt dafür dass sie immer "Monsterbäume" hat, so sollt es auch dieses Jahr sein, leider ist Siegsdorf ein recht teurers Plätzchen so haben wir 60€ für unseren Baum bezahlt, da hätten wir zu Hause zwei bekommen aber was solls, wir wollten Weihnachten genießen.
Hier die Bilder unseres Bäumchens
Unser Weihnachtsabend zu viert war wunderschön, wir hatten endlich Zeit nur für die Kinder, wir haben den ganzen Abend Carrera gespielt und auch alle anderen Geschenke ausführlich getestet und bespielt.
Wir wären nicht wir, wenn es nicht auch einen wahnsinnigen Schreckmoment gegeben hätte, wir saßen da und spielten mit der Carrera und plötzlich fing der Adventskranz an zu brennen. Kein Mensch hat mehr drauf geachtet, der stand auf dem Wohnzimmertisch. Mein Mann hat sofort reagiert und hat ihn gepackt und ins Waschbecken geworfen und das Wasser aufgedreht, nochmal gut gegangen. Die wunderschöne Weihnachtstischdecke der Vermieterin war voller Wachs, ich hab geglaubt dass ich jeden Moment einen Herzinfarkt bekomme, die Tischdecke wurde am nächsten Tag trotz akuter Bügelallergie meinerseits mit Küchenrolle darunter gebügelt, am Ende sah sie aus wie neu.
da war er noch "ganz"
Seitdem sind wir beim Adventskranz sehr aufmerksam und lassen ihn niemals bis ganz runter brennen, jedes Jahr erzählen die Kinder davon. Wenn wir Urlaub machen gibt es immer so einen Moment an den wir Jahre später noch zurück denken, zu jedem Urlaub ein Erlebnis.
Die beiden Weihnachtsfeiertage haben wir mit spazieren gehen und noch mehr spielen und gemeinsame Zeit genießen verbracht.
Den Tag drauf sollte der ersehnte Besuch bei der Klosterschwester stattfinden, mit einer Tüte Plätzchen ging es ins Schwesternwohnheim. Sie hat sich wirklich sehr gefreut über meinen Besuch, wir haben gemütlich Kaffee getrunken und über alle möglichen Kinder von damals geredet, sehr interessant was aus ihnen geworden ist. Sie hat mich auch erzählt dass es mit den Jahren immer schwieriger wurde, da sie immer wieder Nachts Notfälle aufnehmen musste, Jugendliche die am Bahnhof aufgegriffen wurden und erst mal nicht sagen wer sie sind oder wo sie hingehören, teilweise waren sie auch alkoholisiert. Das war eine sehr stressige Zeit für sie, mit Übergabe des Kinderheims an die Caritas ist sie ins Schwesternheim gezogen.Für mich ein ganz besonderer Moment in diesem Urlaub.
Dieser Blogeintrag ist ein bisschen persönlicher als die anderen, aber der Besuch bei der Klosterschwester gehörte zu dem Urlaub also muss er auch in den Blog. Ich hatte eine wunderschöne, Zeit im Kinderheim, solltet ihr Fragen dazu haben dürft ihr mich gerne anschreiben.
Am nächsten Tag sollte es in den Freizeitpark Ruhpolding gehen. Ein wunderschön gestalteter Freizeitpark, es geht dort ums Thema Märchen, man kann in kleinen liebevoll gestalteten Hütten Märchenszenen sehen, einige wenige Fahrgeschäfte waren auch geöffnet. Ein wunderschöner Familientag.
Freizeit- und Märchenpark Ruhpolding
Leider gab es nicht wirklich viel Schnee, so war kein Schlittenfahren möglich. Wir sind aber auch noch einige Male einfach so durch die Gegend gefahren um sie uns anzuschauen
Hier noch einige Bilder unserer Fahrt:
Wir hatten eine wunderschöne Weihnachtsflucht, sehr viel besinnliche Zeit, jede Menge Familienzeit und Erholung. Am letzten Abend haben wir beschlossen dass wir künftig jeden Heiligen Abend zu 4. allein verbringen und auch nur noch einen Feiertag zum "Familienwahnsinn" erklären.
Ich kann das jedem nur empfehlen sich mal ein Weihnachten allein zu gönnen. Man sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren und es nicht immer jedem Recht machen wollen.
Hierzu passt mein Lieblingsweihnachtsgedicht von Jutta Gornik sehr gut
Ich wünsche mir ...
Ich wünsche mir in diesem Jahr
mal Weihnacht´ wie es früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin,
kein Schenken ohne Herz und Sinn.
Ich wünsch’ mir eine stille Nacht.
frostklirrend und mit weißer Pracht.
Ich wünsche mir ein kleines Stück
von warmer Menschlichkeit zurück.
Ich wünsche mir in diesem Jahr
´ne Weihnacht, wie als Kind sie war.
Es war einmal, schon lang ist’s her,
da war so wenig - so viel mehr.
Jutta Gornik
Jahre später sollten weitere Weihnachtsfluchten stattfinden, dazu schreib ich aber in einem anderen Blogeintrag wieder
Bis Bald
Eure Sarah
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